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ALLRIS - Auszug

08.07.2015 - 4 Stapelfelder Hof - Sachstandsbericht

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Wortprotokoll

Herr Dipl. Ing. und Architekt Miegel-Kayser informiert die Anwesenden über den aktuellen baulichen Zustand des Stapelfelder Hof.

 

Es hat eine Prüfung des baulichen Zustandes der Gebäude stattgefunden. Ein Statiker war ebenfalls eingebunden. Geprüft wurden sowohl das Hauptgebäude als auch die Anbauten, vor allem nach neusten rechtlichen Grundlagen die Standsicherheit, der Brandschutz und Wärmeschutz.

 

Der Stapelfelder Hof besteht aus einem 2-geschossigen Kerngebäude, der Alten Schule. Im Erdgeschoss befindet sich die Gastronomie, im Obergeschoss eine Wohnung und Pensionszimmer.

 

Die derzeit geltenden, gesetzlichen Wärmeschutzvorschriften für das Dach, die Fassade und den Fußboden sind hier momentan nicht gegeben. Diese sind jedoch r einen vorgeschriebenen Energiepass bei Vermietung und Verpachtung nachzuweisen. Die Kosten für die Sanierung des Wärmeschutzes betragen hier 1/3 der Kosen, die ein Neubau eines solchen Gebäudes kosten würde.

 

Im hinteren Teil (Anbau) ist die Standsicherheit der Saalverlängerung nicht mehr gegeben. Der Holzrahmenbau ist marode. Das Holzständerwerk im Bodenbereich ist nicht vor Feuchtigkeit geschützt. Dieses ist teilweise durchgefault. Der Saal ist akut einsturzgefährdet. In ca. 1 bis 2 Jahren könnte es zum Einsturz kommen. Derzeit besteht Einsturzgefahr bei starkem Wind und Schneefall. Daher ist der Saal gesperrt. Die Kosten der Sanierung und des Neubaus mit Abriss wären hier gleich hoch.

 

Der Bereich der WCs ist soweit in Ordnung. Hier müsste eventuell der Wärmeschutz nachgerüstet werden.

 

Große Probleme bereitet die Kegelbahn. Hier ist ein Holzdachtragesystem mit Betondecke vorhanden. Leider sind die Fundamente dafür nicht tief genug und müssen verstärkt werden. Der Beton in marode. Hier muss gesagt werden, dass die Qualität, die auf den Zeichnungen angegeben ist, in Wirklichkeit nicht existiert. Die derzeitige Raumhöhe von 2,40 m ist für eine Kegelbahn in Ordnung, für einen Laden wären jedoch 2,75 m notwendig. Diese Erhöhung könnte jedoch erst nach der Verstärkung der Fundamente erfolgen. Hier würde die Sanierung etwa 66 % der Kosten für Abriss mit Neubau betragen.

 

In der momentanen Situation wären der Abriss der Anbauten und der Erhalt des alten Gebäudes möglich. Dann würde das alte Gebäude dem Dorfkern erhalten bleiben.

 

Auch der Abriss des alten Gebäudes mit entsprechendem Neubau (1,5- bis 2geschossig) wäre eine Möglichkeit.

 

Frage aus dem Publikum: Ist die Kegelbahn noch funktionsfähig?

 

Herr Miegel-Kayser gibt an, dass diese funktionsfähig ist. Eine Saalsanierung mit Kürzung der Holzständer und Auffüllen mit Beton ist notwendig.

 

Frage aus dem Publikum: Wann wurden die Anbauten erstellt?

 

Laut Herrn Miegel-Kayser wurden die Anbauten 1970 und später erstellt.

 

Frage aus dem Publikum: Wie konnte es zu diesem Zustand kommen?

 

Herr Bürgermeister Westphal erklärt, dass bei der letzten Sanierung lediglich der Altbau saniert wurde. Der Zustand von Saal und Kegelbahn wurde nicht untersucht. Für den Bau von Saal und Kegelbahn wurden laut der jetzigen Überprüfung nicht die angegebenen Materialien verwendet. Die gemachten Zeichnungen entsprechen nicht dem tatsächlichen Bau.

 

Frage aus dem Publikum: Ist es korrekt, dass das Beibehalten der Gastronomie den geringsten Aufwand bedeutet?

 

Herr Miegel-Kayser gibt an, dass er für alle Varianten Zahlen geliefert hat. Es ist nun an der Gemeindevertretung eine Entscheidung zu treffen.

 

Frage aus dem Publikum: Was soll nun mit dem Stapelfelder Hof passieren? Soll die Gastronomie bleiben, oder nicht? Es wird angemerkt, dass ein Verkaufsladen viel Platz benötigt. Es wurden bereits in den Vorjahren viel Geld in den Stapelfelder Hof investiert. Bei diesem Ausmaß der Schäden sollte abgerissen werden.

 

Herr Bürgermeister Westphal erklärt, dass es dazu viele Diskussionen gegeben hat. Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Derzeit zeichne sich eine Tendenz für den Verbleib der Gastronomie im alten Gebäude ab, wobei die Anbauten abgerissen werden würden. Sobald eine Entscheidung getroffen wurde, werden die Bürger darüber informiert werden.

 

Frage aus dem Publikum: Was macht die Gemeinde, wenn die Bevölkerung Stapelfelds damit nicht einverstanden ist?

 

Herr Bürgermeister Westphal gibt zu bedenken, dass dabei auch der demographische Wandel zu beachten ist. Die öffentliche Nahversorgung muss gewährleistet werden. Auch eine medizinische Versorgung sollte erhalten bleiben. Die Gemeindevertretung werde alle Möglichkeiten abwägen und dann eine Entscheidung treffen.

 

Herr Bürgermeister Westphal erteilt dem Gemeindevertreter Herr Fechner das Wort. Dieser weist ausdrücklich darauf hin, dass der Stapelfelder Hof der Gemeindevertretung „kein Dorn im Auge“ ist. Es hat bereits früher Findungskommissionen für die Nutzung des Stapelfelder Hofs gegeben. Diese waren aus heutiger Sicht nicht unbedingt erfolgreich. Momentan rentiert sich eine Gastronomie in der derzeitigen Größe des Stapelfelder Hofs nicht. Es muss sich für die Gemeinde, aber auch für den Gastronomen rechnen. Sollte ein entsprechender Gastronom mit gutem Konzept gefunden werden, würde dieser von der Gemeindevertretung befürwortet werden.

 

Frage aus dem Publikum: Ein interessierter Gastronom hätte ein 8-seitiges Konzept an die Gemeinde übersandt. Bis heute hat er jedoch keine Antwort erhalten. Warum?

 

Herr Bürgermeister Westphal gibt an, dass das Konzept derzeit durch die Gemeinde geprüft wird. Die Meinungen in der Gemeindevertretung sind jedoch nicht eindeutig.

 

Hinweis aus dem Publikum: Die Größe des Stapelfelder Hofs ist eher geeignet für die Gastronomie als für einen Laden. Man sollte nicht nur an das Geld denken, sondern den Stapelfelder Hof als Begegnungsstätte sehen. In Stapelfeld gib es derzeit keine derartige Einrichtung. Man sollte nicht nur an die Rendite denken.

 

Frage aus dem Publikum: Ist die Befragung der Bürger Stapelfelds zu diesem Thema beabsichtigt?

 

Herr Bürgermeister Westphal gibt an, dass die Gemeinde sich ein Meinungsbild der Bürger machen möchte, auch im Rahmen dieser Veranstaltung.

 

Frage aus dem Publikum: Warum wird der Stapelfelder Hof nicht an einen solventen Käufer verkauft?

 

Herr Bürgermeister Westphal erläutert, dass der Stapelfelder Hof der Mittelpunkt des Dorfes ist. Sollte der Käufer insolvent werden, würde der Stapelfelder Hof leer stehen und weiter herunterkommen. Daher wurde vom Verkauf abgesehen. Es sind auch Kaufangebote vorhanden. Diese sind jedoch alle mit dem Abriss des Stapelfelder Hofs verbunden.